„Einmal das Haus meines Enkels sehen“

20. März 2022

lautete der Wunsch unseres schwer erkrankten Fahrgastes.

Vor wenigen Tagen erhielten wir die Wunschanfrage von Ursula. Sie ist die Tochter von Hans, der mit einer Bauchspeicheldrüsenentzündung bereits seit elf Wochen im Krankenhaus liegt. Die Schmerzen werden täglich mehr. Auch sein Allgemeinzustand verschlechtert sich rapide.

Die Ärzte können für den 81jährigen nicht mehr viel tun und alle Familienangehörigen wissen dies. Täglich wird er von seinen Familienmitgliedern im Krankenhaus besucht. Doch Hans wäre viel lieber noch einmal draußen. Draußen, bei seinem Enkel, der gerade sein eigenes Haus baut. So gerne würde er die Baustelle besuchen. Auch die Markise, welche er seinem anderen Enkel gekauft hat, interessiert ihn sehr stark.

Daher haben ihn vor wenigen Tagen unsere ehrenamtlichen Wunscherfüller Melanie, Martina & Florian vom Krankenhaus abgeholt und haben sich mit ihm auf den Weg nach Hause, zur Baustelle gemacht.

Dort angekommen wartete bereits die gesamte Familie auf ihren Mann, Vater und Opa. Voller Freude wurde er begrüßt und Herr Hans kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Nach der Besichtigung ging es noch einmal nach Hause. Dort wurde der Griller angeheizt und die Familie konnte in gemütliche Runde den Sonntagnachmittag genießen.

Leider bekam Herr Hans immer mehr werdende Schmerzen, sodass wir beschlossen, die Wunschfahrt vorzeitig zu beenden.

Am Heimweg ließ er es sich aber nicht nehmen, noch einen kurzen Stopp bei dem Haus seines anderen Enkels zu machen. Dort hängt ja die Markise, welche er damals ausgesucht und gekauft hat. Diese muss er jetzt unbedingt in natura sehen.

Unsere Wunscherfüller erfüllten ihm selbstverständlich diesen Wunsch und brachten ihn direkt auf die Terrasse. Und weil die Sonne immer scheint, wenn wir „Engel“ reisen, konnten wir diese Markise gleich ausprobieren. Herr Hans strahlte dabei über das ganze Gesicht und war überglücklich, sich für diese Stoffart entschieden zu haben. Für einige Minuten waren alle Schmerzen vergessen. Er schwebte glücklich und zufrieden vor sich hin.

Nach einer kurzen Verweilpause ging es dann wieder gut retour in das Klinikum Wels, wo bereits die Schwestern auf unseren Fahrgast warteten und ihn liebevoll in Empfang nahmen.


Wir wünschen Herrn Hans alles Gute und der Familie für die bevorstehende, schwere Zeit ganz viel Kraft!