Abschied nehmen vom Bruder
lautete die Wunschanfrage.
Oft sind es wirklich nur die ganz kleinen und einfache Dinge, mit denen wir unseren Fahrgästen ihren letzten Wunsch erfüllen können. So auch diesmal bei dieser Wunscherfüllung.
Frau Regina ist 83 Jahre jung und leidet an einer schweren Erkrankung. Deshalb lebt sie seit einigen Monaten in einem Pflegezentrum, wo sie rund um die Uhr medizinisch betreut wird. Langsam nimmt sie ihre neue Umgebung an und gewöhnt sich an die neue Lebenssituation.
Doch jetzt erfuhr sie, dass ihr geliebter Bruder ebenfalls sehr schwer erkrankt ist, sich in einem Wiener Krankenhaus befindet und beide den Wunsch äußerten, sich noch einmal ein letztes Mal zu sehen.
Nach der Wunschanfrage an unseren Verein -Rollende Engel- wurde sofort alles daran gesetzt, auch diesen Wunsch bestmöglich umzusetzen.
Wenige Tage später holten unsere ehrenamtlichen Wunscherfüller Anita, Maria & Florian Frau Regina im Pflegezentrum ab. Sie war bestens gelaunt und freute sich, dass wir uns jetzt auf den Weg zu ihrem Bruder machen. Während der langen Autofahrt erzählte die sympathische Dame sehr viel über ihre Jugend und die gute Beziehung zu Dieter, ihrem Bruder. Je näher wir nach Wien kamen, um so mehr wurde sie nervöser und freute sich auf das Treffen.
Im AKH Wien angekommen wurden wir herzlich willkommen geheißen. Alles war bestens vorbereitet und wir durften unseren Fahrgast in das Zimmer des Bruders bringen. Langsam öffneten wir die Türe und blickten hinein:
„Guten Morgen Herr Dieter! – Wir hätten hier jemanden für sie mit.“ sagte Maria unsere Wunscherfüllerin.
Mit einem Strahlen im Gesicht und Tränen in den Augen wandte er sich seiner Schwester zu. Die beiden umarmten, drückten, streichelten sich. Die Emotionen gingen hoch vor Freude.
Auch die Kinder von Frau Regina waren extra nach Wien gekommen und freuten sich ebenfalls über diesen Moment.
Unser Team zieht sich im Krankenhaus zurück, sodass die Geschwister ungestört für sich alleine sein können. Jedoch blieben sie immer in der Nähe, sollten sie pflegerische- oder medizinische Betreuung benötigen.
Viele Stunden vergehen bis wir die Heimreise wieder antreten. Wir schießen noch ein letztes gemeinsames Foto zur Erinnerung, bevor es unter vielen Tränen wieder retour zum Fahrzeug ging.
Während der Heimfahrt berichtet uns unser Fahrgast alles über das Treffen. Sie ist dankbar und überglücklich, dass wir ihr geholfen haben, dass sie ein letztes Mal ihren Bruder noch einmal sehen konnte.