Einmal zur DTM
24. September 2023
lautete der Wunsch von Günther.
Vor mehr als 20 Jahren hatte Günther einen schweren Arbeitsunfall und liegt seither mit einer Querschnittslähmung zuhause bei seinen Eltern. Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich und er wird vom mobilen Palliativteam betreut. Die Betreuer merken, dass Günther ein großer Motorsport Fan ist und er am liebsten einmal zu einem Rennen an den Red Bull Ring nach Zeltweg fahren möchte.
Darum kontaktierten Sie unseren Verein –Rollende Engel- und unser Koordinator Florian war überglücklich. Denn endlich konnte er wieder einmal so richtig seine Organisationstalente einsetzen und vieles organisieren. Er nahm sich sofort um diese Wunscherfüllung an und binnen weniger Stunden stand das Programm fest.
Wir fahren zur DTM!!!
Am Sonntag in der Früh holten unsere ehrenamtlichen Wunscherfüller Alexandra, Ulrike & Florian ihren Fahrgast von zuhause ab. Ganz oben am Berg, über 1.200 Meter wohnt Günther mit seinen Eltern und alle warteten auf unser Team.
Bei der Vorstellung wurde uns rasch klar, dass wir es hier mit einem wirklichen Racing-Fan zu tun haben. Daher ließen wir keine Zeit verstreichen und fuhren mit ihm und Renate (Hospizteam Hoschwab-Süd) gemeinsam zum Red Bull Ring.
Dort erwarte uns Herr Franz auf seinem Moped und wir durften ihm durch die Menschengassen direkt bis in das Fahrerlage folgen. Angekommen ging die Führung los. Zuerst durften wir das Medical Center besuchen und staunten nicht schlecht, was hier medizinisch geleistet werden kann. Danach ging es gleich direkt in eine Box, wo drei neongelbe Lamborghini auf das Rennen vorbereitet wurden. Überall wurden wir freundlich gegrüßt und überall herzlich willkommen geheißen. Und dies nicht nur, weil unsere Fahrtrage auch die selbe Farbe wie die Lamborghini hat. Unserem Fahrgast wurde in der Box alles genauestens erklärt und seine Augen wurden vor Freude immer größer.
Später drehten wir noch eine Runde durch das Fahrerlager und Günther erhielt ganz tolle Geschenke wie zum Beispiel ein original Cap mit allen Unterschriften der Fahrern drauf, oder ein signiertes Poster seines Lieblingsfahrers.
Dann durften wir noch in das Race-Controll-Center fahren. Dorthin, wo außer den ganzen Sportkommissaren, sonst nie jemand hin darf. Viele große Bildschirme zieren den Raum und von hier aus kann man jeden Millimeter des Rings genau einsehen und beobachten. Wir merken, dass die Spannung steigt und das Rennen somit näher rückt.
Wir begeben uns auf die Rennstrecke, wo alle Rennfahrzeuge für den Start positioniert werden und fahren mit unserem Fahrgast auf der Trage von Auto zu Auto. Überall dürfen wir Fotos machen und wir sehen, wie Günther überglücklich und für wenige Augenblicke schmerzfrei ist. Doch das ist noch nicht alles.
Plötzlich läutet das Telefon bei Franz. Er hebt ab, nickt mit dem Kopf und sagt zu uns:
„Wollte ihr euch das Rennen einmal von der Boxenstraße aus ansehen? Einen Reifenwechsel während dem Rennen live miterleben?
Wir begeben uns in die Boxenstraße und dürfen das gesamte DTM-Rennen hautnah mitverfolgen. Nicht nur ein Erlebnis für Günther, sondern auch für unsere ehrenamtlichen Wunscherfüller, welche an diesem Tag kein einziges Mal medizinisch eingreifen müssen.
Es ist laut, riecht nach Sprit und man merkt als Besucher das Adrenalin in der Luft.
Und da kommt auch schon der erste Wagen in die Box gefahren. Unter 6 Sekunden werden alle vier Reifen gewechselt und es geht direkt wieder ab auf die Piste.
Auch wenn unser Rennstall nicht gewonnen hat, es war ein mega Erlebnis und wir sagen DANKE an das Team, dass wir das erleben durften.
Nach dem Rennen bei der Heimfahrt durften wir Günther einen weiteren kleinen Wunsch erfüllen. Er hat in seinem Leben noch nie einen Kebap gegessen und diesen Wunsch erfüllten wir ihm ebenfalls noch bei der Heimfahrt.
Wir möchten DANKE sagen an Alle, die bei dieser Wunscherfüllung dazu beigetragen haben, dass sie für unseren Fahrgast ein volles Erlebnis wurde.
Ganz speziellen DANK an einen Mann (genannt Franz), der dies alles kostenlos ermöglichte.
Der die ganze Zeit vor-, während-, nach dem Rennen für uns da war. Der Mann, der uns bestens unterstützte. Der Franz, der sein Herz am rechten Fleck trägt, aber vollkommen anonym bleiben möchte.
DANKE Franz – du bist der Beste!!
